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Fachartikel zum Thema "Demenz"

19. September 2019

Über 100 000 Menschen in der Schweiz sind von Demenz betroffen. Mit zunehmendem Krankheitsverlauf sind diese Menschen auf die Betreuung und Pflege von Angehörigen, der Spitex oder Fachkräften in Pflegeheimen angewiesen. Neue Pflegeansätze ermöglichen, dass Betroffene noch viele Jahre zu Hause leben können.

Fremd im eigenen Leben und trotzdem umsichtig betreut

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem Land, in dem Ihre Sprache nicht gesprochen wird, Bräuche Ihnen unbekannt sind und Sie sich nicht zurechtfinden. Alles um Sie herum erscheint Ihnen fremd. So ergeht es Menschen mit Demenz jeden Tag. Fachkundige Begleitung und Pflege durch spezifisch ausgebildete Mitarbeitende der Spitex für Stadt und Land erlaubt Erkrankten, noch viele Jahre im vertrauten Umfeld zu wohnen und entlastet Angehörige.

Demenz-Pflege Zuhause

Die Diagnose Demenz– dazu gehört beispielsweise auch Alzheimer – hat viele Gesichter. «Im Frühstadium der Erkrankung können Betroffene dank fachkundiger Unterstützung oft noch in ihrem Zuhause wohnen», erklärt Nadia Khiri, Leiterin Pflegedirektion von der Spitex für Stadt und Land. «Unsere Mitarbeitenden bilden wir spezifisch aus, damit sie Menschen mit dieser Krankheit optimal umsorgen und pflegen können. Wir achten ausserdem besonders darauf, dass immer die gleiche Spitex-Mitarbeiterin bei einem Kunden arbeitet. Wir versprechen unseren Kunden zudem, dass wir immer zur vereinbarten Zeit bei ihnen sind, sodass sie ihre gewohnten Tagesabläufe leben können».

Sich in den anderen hineinversetzen

Der Umgang mit Demenz-Erkrankten unterscheidet sich in einigen Punkten vom Umgang, wie wir ihn sonst in unserer Gesellschaft pflegen. Nadia Khiri erklärt das so: «Unsere Mitarbeitenden wissen, dass sie sich bei ihren Kunden mit Demenz jeden Tag aufs Neue auf die aktuelle Befindlichkeit einzustellen haben. Dann wenden wir bewusst eine validierende Haltung an. Darunter verstehen wir, dass wir versuchen, in den Schuhen unseres Gegenübers zu gehen. Sprich, unsere Mitarbeitenden versuchen, eine ähnliche Sprache zu wählen und nicht zu korrigieren. Ist beispielsweise eine von uns gepflegte Person im August der Meinung, es sei Oktober, widersprechen wir nicht. Wir fragen aber nach, wieso sie denn diesen Eindruck habe. Etwa weil es draussen Nebel habe? Menschen mit Demenz reagieren offener auf solche Gespräche als auf Widersprache». In der Pflege und Betreuung von Demenz-Erkrankten ist die zwischenmenschliche Ebene sehr stark ausgebildet. Die Pflegenden der Spitex für Stadt und Land wissen aber auch, dass Pflege bei Demenzerkrankten nicht bedeutet, dass wir alles für sie erledigen. «Wir fördern die noch vorhandenen Fähigkeiten. Das heisst, wir nehmen den Betroffenen nicht alles ab, sondern lassen sie ganz bewusst Dinge selbst erledigen und unterstützen nur. Das hilft sehr».

Sensiblere Antennen

«Je mehr die kognitiven Fähigkeiten verloren gehen, umso «sensibler» werden die Antennen von Demenz-Erkrankten für andere Signale», erklärt die Leiterin der Pflegedirektion. «Daher lassen wir jeden Tag, wenn wir zu unseren Demenz-erkrankten Kunden gehen, andere Probleme oder Sorgen draussen vor der Tür. Nur so entsteht eine angenehme Atmosphäre».

Die Spitex für Stadt und Land hat es sich zur Aufgabe gemacht, Demenz-Betroffenen zu helfen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können. «Dank unserer 35-jährigen Erfahrung in der Pflege von Demenz-Erkrankten wissen wir, dass Demenzbetroffene besondere Betreuung brauchen. Und im Endeffekt basiert dies auf Verständnis, Vertrauen und umsichtiger Pflege», fasst es Nadia Khiri zusammen.